Freiheit

»Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.« – Evelyn Beatrice Hallimages

(1) Unterrichtsmaterialien

  • Reader Freiheit mit Originaltexten, Version 5.2
  • Präsentation: Einführung in den Existenzialismus/Sartre:

(2) Weiterführende Links

3 Kommentare zu „Freiheit

  1. Hannah Arendt: Was ist Politik?

    Hannah Arendt meint: „Der Sinn von Politik ist Freiheit“. Für sie sind die zwei Begriffe untrennbar miteinander verknüpft. Ihr Begriff von Freiheit betrifft das Agieren der Menschen untereinander. Und die Politik versucht genau dieses Agieren unter den Menschen in Bahnen zu lenken, um das Zusammenleben zu erleichtern. Für Arendt geht Freiheit über das „Nicht-gezwungen-werden“ hinaus: Freiheit bedeutet eigenständiges, nachhaltiges Denken und Handeln.
    Ihrer Meinung nach muss die Freiheit von der Politik gewährleistet werden. Die Aufgabe der Politik ist, die Menschen möglichst frei leben zu lassen. Doch ist nicht jedes politische System mit Einschränkungen verbunden? Politik regelt das Zusammenleben einer Gruppe von Menschen. Somit legt sie ihr einen Rahmen auf, innerhalb dessen die Individuen sich bewegen dürfen. Und innerhalb dieses Rahmens sollte er Arendts Meinung nach Freiheit gewähren. Ihr Freiheitsbegriff ist also nicht absolut: Freiheit muss sich in den Bahnen bewegen, die der Staat vorgibt.
    Man kann ihren Gedanken auch so deuten, dass Arendt Politik und Freiheit möglichst so halten will, dass sie einander nicht angreifen. Die Politik sollte ein möglichst hohes Mass an Freiheit gewähren. Die beiden Begriffe sind voneinander abhängig: Ein menschenwürdiges politisches System ist nur möglich, wo die Menschen frei sind, und Freiheit ist nur möglich, wo die Politik sie gewährt. Die Politik trägt die Verantwortung für die Freiheit, eben weil sie die Macht hätte, jene einzuschränken.

  2. Peter Bieri
    Das Handwerk der Freiheit (2001)

    Freiheit kann nur bedingt existieren. Durch die Umwelt und unser Umfeld werden unserer Freiheit Grenzen gesetzt. Trotzdem wollen Menschen glauben, frei zu sein.

    Die Freiheit unseres Willens besteht darin, die Möglichkeit zu haben etwas anderes zu wollen, als was man tatsächlich will. Unser Wille ist insofern frei, dass er mehrere Wege einschlagen und sich unterschiedlich entwickeln kann. Aber basiert die Entwicklung unseres Willens nicht auf den Erfahrungen, die wir gemacht haben? Wird nicht jede Entscheidung, die wir treffen durch frühere Erlebnisse beeinflusst und gelenkt? So argumentiert, wird auch unser Wille durch äussere Umstände eingeschränkt.
    Bei dieser Einschränkung handelt es sich jedoch nur um eine, welche den Spielraum von Möglichkeiten des Willens verringert. Obwohl es für die Entwicklung unseres Willens nur eine Möglichkeit gibt, sind wir doch frei, so zu sein wie wir sind. Unsere Freiheit besteht darin, dass wir uns unter anderen Umständen anders hätten entwickeln können. Gebunden zu sein an gewisse Umstände, macht die Freiheit unseres Willens aus.

    Ich fand diese Überlegungen in diesem Text sehr spannend und kann ihnen zustimmen. Es ist interessant, dass etwas gleichzeitig gebunden und frei sein kann.

  3. Martin Luther: Vom unfreien Willen

    Martin Luther vereint in diesem Text drei Ansichten verschiedener Personen, die aber auf das gleiche hinausführen.

    Nämlich dass der Mensch nach dem Sündenfall, da er von Gott getrennt ist, gezwungen ist der Sünde zu folgen. Der Mensch verlor also seinen „freien Willen“, denn er kann nach dem Sündenfall ohne die Gnade Gottes nichts gutes wollen.
    Martin Luther ist der Ansicht dass der „freie Wille“ aus dieser Definition nicht frei ist, denn er ist ja verloren. „Freier Wille“ ist also nur eine leere Bezeichnung.

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